Kohle Ernten?
WER SONNE SÄT, WIRD KOHLE ERNTEN – EIN PR-SLOGAN DER ATOMLOBBY
Dass diese Propaganda-Aussage, welche sich auf die Entwicklung in Deutschland bezieht, falsch ist, erkennt man aufgrund der „Zahlen und Fakten“ des Deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie; die Produktion von Strom aus Braunkohle nimmt langsam ab, jene aus Steinkohle bleibt zur Zeit konstant. Was deutlich zugenommen hat, ist dagegen der Export von Strom aus Deutschland; eine Folge der zunehmenden Produktion von Sonne- und Windstrom. An der Europäischen Strombörse wird der Strom aufgrund der Produktionskosten und nicht zu den höheren Vollkosten gehandelt.
Damit haben die erneuerbaren Energien einen Markvorteil. Aber auch der Kohlestrom kann billig produziert werden, denn der Preis für die Verschmutzungsrechte, die CO2-Zertifikate, ist vom Höchstpreis von 30 € auf heute unter 5 €/Tonne CO2 gesunken. Damit wird Kohlestrom gegenüber Atomstrom und selbst gegenüber Schweizer Wasserstrom konkurrenzfähig. Somit kann der „Dreckstrom“ gut exportiert werden, auch in die Schweiz. Das hat aber nichts mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien, sondern mit den extrem tiefen Preisen für die CO2-Zertifikate zu tun.